Es ist wichtig, auf deinen Körper und dein Bauchgefühl zu hören, wenn du auf den Trails unterwegs bist. Beachte, dass Trailbewertungen immer unter idealen Bedingungen gemacht werden - bei gutem Wetter, trockenem Untergrund und normaler Geschwindigkeit. Ein einfacher Flowtrail kann sich nach einem Regenschauer schnell in eine rutschige Angelegenheit verwandeln. Auch der Schwierigkeitsgrad spielt eine Rolle: Wenn Absturzgefahr besteht, kann selbst der schönste Trail unangenehm werden. In solchen Fällen ist es besser, das Fahrrad zu schieben, anstatt unsicher weiterzufahren.
Zusätzlich zu schlechtem Wetter und schwierigen Lichtverhältnissen kann es Tage geben, an denen du dich einfach nicht gut fühlst und nicht in Topform bist. Nach einem anstrengenden Anstieg fehlt möglicherweise die nötige Konzentration für die Abfahrt. In solchen Momenten kann selbst der einfachste Trail herausfordernd sein. Achte immer auf deinen Körper und höre auf seine Signale.
Plötzliche Hindernisse können ebenfalls auftreten. Während auf künstlich angelegten Singletrails normalerweise keine unerwarteten Hindernisse auftauchen, können natürliche Trails überraschende Elemente enthalten. Selbst wenn ein Trail insgesamt als einfach eingestuft wird, kann er eine schwierige Passage enthalten. Unsere Guides werden dich vor jeder Tour über mögliche Schwierigkeiten informieren und auf unerwartete Hindernisse hinweisen.
Wie beim Sportklettern und Skifahren hat sich auch beim Mountainbiken ein Standardsystem durchgesetzt, um die technischen Schwierigkeiten eines Singletails zu bewerten. Die von Verbänden anerkannte Singletrail-Skala (STS) unterteilt sich in die drei Schwierigkeitsklassen „Leicht“, „Mittel“ und „Schwer“ und wird durch sechs Schwierigkeitsgrade von S0 bis S5 beschrieben. S0 verspricht einen einfachen, flowigen Trail ohne größere Hindernisse, S5 ist für den durchschnittlichen Biker praktisch unfahrbar.
Hier trifft man bereits auf kleinere Hindernisse wie flache Wurzeln und kleine Steine. Vereinzelte Wasserrinnen, Erosionsschäden oder lockerer Untergrund stellen den geübten Mountainbiker allerdings vor keine allzu großen Herausforderungen. Das Gefälle beträgt maximal 40 %. Etwas engere Kurven sind zu erwarten, allerdings keine Spitzkehren.
Bei diesem mittleren Schwierigkeitsgrad muss man mit größeren Wurzeln und Steinen rechnen. Der Boden ist häufig nicht verfestigt. Stufen und flache Treppen sind ebenso wie enge Kurven zu erwarten. Außerdem kann es deutlich steiler werden (bis zu 70 %). Die Wege können auch eng und teilweise ausgesetzt sein, steinig und etwas verblockt.
Jetzt wird deutlich anspruchsvoller. Verblockte Stellen mit größeren Felsbrocken oder Wurzelpassagen erfordern ebenso entsprechendes Können wie hohe Stufen, Spitzkehren oder kniffelige Schrägfahrten. Dazu kann rutschiger Untergrund und loses Geröll kommen, Steilheiten über 70 % sind keine Seltenheit.
Sehr steil, stark verblockt und große Felsbrocken machen einen Trail dieses Schwierigkeitsgrades für „Otto Normalverbraucher“ unfahrbar. Extreme Steilrampen, enge Spitzkehren und Stufen, bei denen das Kettenblatt unweigerlich aufsetzt, sind Herausforderungen nur für echte „Trail-Junkies“.
Dieser höchste Grad bleibt wenigen Extrembikern wie Danny MacAskill vorbehalten, bei dem unter anderem größere Hindernisse schon mal übersprungen werden müssen.
Natürlich kommt es auch immer auf das Wetter, die Wegeverhältnisse und die Tagesform von einem selbst an. Dadurch kann ein einfacher Singletrail auch schnell mal etwas schwieriger werden. Das stellt aber auch kein Problem dar, da ich euch dabei Hilfestellung gebe und wir gemeinsam die schwierige Stelle meistern. Falls sich jemand die Stelle nicht zutraut ist es immer die beste Lösung es klar zu kommunizieren und ggf. einfach abzusteigen und zu schieben.